„Die Schülerinnen und Schüler nutzen schulweit abgestimmte Hilfsmittel und Lesestrategien, um sich eigenständig und entsprechend ihren Fähigkeiten Texte zu erschließen.“
So lautet das unterrichtsbezogene Entwicklungsziel der SIGF im Rahmen der Fokusevaluation.
Nach einem ausführlichen Sichten von Materialien einigte sich die AG darauf den vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) entwickelten LESEPILOT für die Zwecke der SIGF zu adaptieren.
Die Vermittlung von geeigneten Lesestrategien soll insbesondere Kinder mit erst basalen Lesefertigkeiten dazu befähigen sich individuell und aktiv mit der Erschließung eines Textes zu befassen.
Uns ist dabei wichtig, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass die Lesestrategien nicht nur im Deutschunterricht Einsatz finden sollen, sondern immer dann weiterhelfen, wenn es um Informationsentnahme aus Texten geht. Schon in der frühen Erprobungsphase zeigt sich, dass unsere Lehrkräfte die Lesestrategien in den Fächern Mathematik, Sachunterricht, Musik, Kunst, Deutsch und Religion einsetzen können.
Lesestrategien können folgendermaßen unterteilt werden:
Lesestrategien – Vor dem Lesen:
– Vermutungen anstellen über den Textinhalt
– Aktivierung von persönlichem, für den Textinhalt möglicherweise relevantem Vorwissen
Die Schülerinnen und Schüler werden dazu angeregt zuerst über die Überschrift und/oder die Illustrationen nachzudenken und anschließend Hypothesen über den Inhalt zu formulieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Text selbst gelesen oder vorgelesen wird.
Lesestrategien – Während des Lesens:
– Finden und Markieren von unverstandenen Wörtern oder Textstellen
– Klären dieser Wörter durch Nachschlagen oder Fragen
Diese Strategien können schon in Vorlesesituationen angebahnt werden. Schülerinnen und Schüler, die selbstständig lesen, sollen lernen ihnen Unverständliches zu markieren und anschließend zu klären. Dazu stehen in den Klassen DUDEN-Wörterbücher sowie ein Netbook mit der DUDEN-Software den Kindern zur Verfügung. Oftmals wird diese Klärung mit gezielter Wortschatzarbeit verbunden (anlegen von Wörterlisten, Wortschatzspeichern, Glossaren usw.).
Lesestrategien – Nach dem Lesen:
– Visualisierung des Gelesenen
– Notieren von Stichpunkten
– Wiedergeben des Inhaltes mit eigenen Worten
(vgl. Unterrichtsentwicklung – In Lesewelten hineinwachsen. Leseförderung in der flexiblen Schulanfangsphase. Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM); Oktober 2012.)
Die Kolleginnen Verena Roth und Maren Weisbrod haben in der Fachzeitschrift Praxis Sprache der dgs (Deutsche Gesellschaft für Sprachheilpädagogik) Heft 3/2020 einen Artikel zu unserem Lesepiloten verfasst. Sie finden den Artikel hier.